„Ich komme eigentlich aus einer ziemlich unmusikalischen Familie“
Singen: Kann man das studieren? Die Frage klingt einfach, ist es aber keineswegs. Wie kommt man dazu? Welche Herausforderungen kann eine Laufbahn mit sich bringen, auf die man gefasst sein sollte? Wie veröffentlicht man etwa eine eigene CD und wie finanziert man das? Sänger oder Sängerin werden – ist das der erfüllte Traum oder Albtraum? Und wie häufig anderswo auch: lernt man die entscheidenden Dinge vielleicht gar nicht unbedingt im Studium? Als Interviewgast zu diesem Thema steht uns Jenni Reineke Rede und Antwort.
von Winfried Hyronimus
Hallo Jenni!
Hallo Winfried!
Du könntest etwas zu deinem Werdegang erzählen. Wie bist du denn zur Musik gekommen?
Ich habe irgendwann, da war ich so – keine Ahnung, 9 Jahre vielleicht – von meiner Oma so ein Mini-Keyboard bekommen, mit einem Tonumfang von 2½ Oktaven glaube ich. Ich komme eigentlich aus einer ziemlich unmusikalischen Familie, meine Großeltern haben im Kirchenchor gesungen, meine eine Oma war tatsächlich im Oratorienchor der HfM Detmold, wo ich dann später studiert habe. Von meinen Eltern gibt es da aber keinerlei Prägung. Ich habe mit diesem Keyboard irgendwann angefangen, Sachen herauszuhören, mutmaßlich Rolf-Zuckowski-Lieder… Irgendwann sagte dann meine Oma: Die muss Klavierunterricht bekommen. Das war, als ich etwa 11 Jahre alt war, ich fing dann in einer Yamaha-Musikschule an, wo es allerdings auch nur elektronische Instrumente dieses Herstellers gab, also kein einziges „richtiges“ Klavier. Nach anderthalb Jahren sagte mein Lehrer: „Ich kann dir nichts mehr beibringen“ – dann bekam ich zuhause privat Klavierunterricht bei einem sehr guten Lehrer. Dieser forderte sehr bald ein, dass ich ein richtiges Instrument bekommen sollte, was meine Eltern dann auch ermöglichten. Bei diesem Lehrer war ich auch bis zum Studium, ca. 6 Jahre.
Man muss die Musik quasi also keineswegs „in die Wiege gelegt bekommen“, wie manchmal gesagt wird.
Ja, genau. Von der Existenz Bachs, Mozarts & Co habe ich erst mit 13, 14 Jahren erfahren. Das ist quasi die eine Seite meiner musikalischen Sozialisation, die andere ist das Chorsingen. Ich habe früher natürlich im Kinderchor in der Schule gesungen, da gab es auch kleinere Aufführungen, richtig los ging das aber erst am Gymnasium. Dort hatte ich drei sehr gute Musiklehrer, die auch immer Verstärkung gesucht haben für Ensembles. Ich wurde dort auch an die Bratsche verpflichtet, als ich 13 war. Es gab dort einen Unterstufenchor, einen Mädchenchor, einen Schüler-Lehrer-Chor.
Was für ein Gymasium war das denn?
Das ist das Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach, das ist eigentlich ein altsprachliches Gymnasium. Ich habe aber keine einzige alte Sprache gelernt.
Dort war ich im Orchester und wie gesagt in den Chören aktiv. Über die Chorleiterin kam ich, als ich 16 war, in den Landesjugendchor Rheinland-Pfalz, sie hat das quasi vermittelt, dass ich einmal in einer Nachwuchsarbeitsphase dabeisein konnte. Das war für mich wie eine Art „nach Hause kommen“ – da war ich gerade 16, in der Schule ist man mit Klavier usw. eher ein Außenseiter. Als ich dorthin kam, war das so eine „Instant Family“. Solche Geschichten kennt man übrigens von vielen Kollegen. Das ist für viele so eine Art positiv-traumatisches Erlebnis.
Dann kam das Musikstudium?
Da wusste ich schon, dass ich Musik studieren will. Ich hatte 5 Aufnahmeprüfungen gemacht, von denen ich auch zwei bestanden hatte, und bin dann an die HfM Detmold gekommen. Für Detmold hatte ich mich entschieden, da ich dort familiäre Wurzeln habe. Meine Mutter sowie meine Großmutter kommen dort her, daher war ich früher viel in dieser Stadt und hatte ein sehr starkes „Zuhause“-Gefühl.
Natürlich ist Detmold auch eine sehr gute Hochschule, das wusste ich damals schon, obwohl ich damals noch ziemlich grün hinter den Ohren war. Vorgespielt hatte ich allerdings keinem, weil ich einfach nicht wusste, dass man das eigentlich so macht. Dass wenigstens einer der Profs einen schon vor der Aufnahmeprüfung kennt.
Du hast dort zuerst Klavier studiert?
Zuerst Instrumentalpädagogik Klavier, damals noch im Diplom, währenddessen schon zwei Semester Doppelstudium, da ich das Diplom in Gesangspädagogik auch dort begonnen und abgeschlossen habe. 2013 habe ich dann im Bachelor Oper/Konzert das künstlerische Gesangsstudium angeschlossen und nach diesem kam noch der Master Liedgestaltung. Vorletztes Jahr, 2017, habe ich mit insgesamt vier Abschlüssen die Hochschule verlassen.
Wie kommt man denn überhaupt darauf, Sängerin zu werden?
Haha! Ja – das ist eher ein bisschen „so passiert“. Ich hatte natürlich gar keinen Gedanken daran, Gesang zu studieren, als ich mit dem Musikstudium anfing. Ich habe während meines Musikpädagogik-Studiums gemerkt, dass ich irgendwie noch Ambitionen hatte, und das nicht nur als Nebenfach nach vier Semestern abschließen will und das war‘s dann. Ich habe dann zunächst eine Aufnahmeprüfung für Wahlfach Gesang gemacht, das hat auch geklappt, von da aus bin ich zur Gesangspädagogik aufgestiegen und dann eben die Aufnahmeprüfung für Oper / Konzert. Einmal angefangen, wollte ich einfach immer mehr...
So ein Sucht-Faktor ist natürlich immer dabei. Ist das nicht ein furchtbar schwieriger Beruf?
Hmm… also ich würde sagen, das ist ein ziemlich schwarz-weißer Beruf. Es ist entweder ziemlich schwierig, oder furchtbar leicht und toll. Wenn man bei guter Gesundheit ist, wenn man gute Projekte hat, dann ist das natürlich toll.
Und dann gibt es aber auch die Momente wo man sich eine fette Grippe einfängt, oder wenn man in einem Projekt drinsteckt, wo man merkt, das ist gerade nicht so gut für mich, dann kann es auch eine ziemliche Quälerei sein. Es ist nie einfach nur ein Job, Man hat immer eine emotionale Komponente dabei. Das ist wahrscheinlich mit allen künstlerischen Berufen so, aber als Sänger ist man einfach sehr anfällig, weil man körperlich involviert ist. Natürlich gilt auch das für Instrumentalisten, aber bei diesen betrifft es nicht ganz direkt das Instrument. Wenn ich krank bin, ist auch mein Instrument krank, und man kann sich nicht einfach ein neues kaufen.
Eine weitere Schwierigkeit bringt natürlich das Dasein als Freiberufler mit sich, weil es immer mal „Löcher“ gibt, wo man nicht weiß, wie einfach die nächste Saison läuft, wo man nicht weiß, gibt es wieder Projekte, gibt es wieder Anfragen usw…
Insgesamt überwiegt aber das Positive bei Weitem. Neben wirklich phantastischen musikalischen Erlebnissen, ist das familiäre Gefühl, dass mich in Schulzeiten und im Landesjugendchor zur Musik gebracht hat, auch unter den Kollegen geblieben. Man erfährt sehr viel Unterstützung und hat in den verschiedenen Projekten eine tolle Zeit miteinander.
Momentan bist du ja als Duo unterwegs.
Ja, mit Yoana Varbanova. Ich bin momentan aber vor allem als Ensemblesängerin unterwegs. Die Duo-Sache ist eher ein liebes Hobby, da es sehr schwierig ist an Konzerte zu kommen, und jedes Engagement in Eigenmanagement realisiert werden muss. Alles muss selbst beworben und selbst organisiert werden, was sehr zeitaufwändig ist. Gerade ist unsere CD mit dem Duo herausgekommen, der nächste Schritt wird sein, wieder neue Auftritte an Land zu ziehen.
„Diese Eigenwerbung in Social Media ist auch ein sehr zweischneidiges Schwert, weil man einfach nicht einschätzen kann ob man schon jemand nervt.“
Wie bewertest du die Rolle von Social Media bei Eigenwerbung?
Das macht mindestens 50% der Eigenwerbung aus, dass man einfach „triggert“, im Bewusstsein der Leute bleibt, und gesehen wird. Ich muss allerdings dazu sagen, dass sich mein Social Media auf Facebook beschränkt. Auf Sachen wie Twitter, Instagram usw. bin ich nicht unterwegs und bin da auch kein Profi. Ich bin ein sehr analoger Mensch.
Diese Eigenwerbung in Social Media ist auch ein sehr zweischneidiges Schwert, weil man einfach nicht einschätzen kann ob man schon jemand nervt. Ich klicke selbst zum Beispiel sehr häufig Dinge die mir in meinem Feed angezeigt werden weg, weil es mir zuviel wird. Es ist schwierig da die Dosis zu finden, wo es für andere Leute noch interessant bleibt, weil man auch nicht weiß, was genau bei denen noch auftaucht. Man kennt die Algorithmen im Hintergrund nicht.
Gibt es bestimmte Dinge die dich als Sängerin besonders weiter gebracht haben? Welche Rolle spielen dabei mentale Faktoren?
Alles was man an Studium und Meisterkursen besucht hat natürlich. Das ist aber eher eine Art technische Ebene. Was mich auf einer anderen Ebene als Sängerin weiter gebracht hat war das Reisen. Ich bin ein paar Mal mit dem Rucksack in Europa ganz alleine gereist. Ich habe da eine Menge Leute kennengelernt, und man erzählt dann natürlich von sich. Dadurch habe ich einfach oft gesagt „Ich bin Sängerin“, man muss das so verstehen: Das war ja auch ein Identitätswechsel von „Ich spiele Klavier“ zu „ich bin Sängerin“, und dieser kam hauptsächlich durch das Reisen. Das hat mir Stabilität darin gebracht. Dieses Aussprechen der neuen Tatsache.
Was mich wahrscheinlich mindestens ebenso weitergebracht hat, waren meine Niederlagen. Es gab so einen Professor aus Harvard, der für eine befreundete Professorin einen Lebenslauf seiner Niederlagen geschrieben hat. Das hat mich beeindruckt. Natürlich hat man immer auf dem Schirm, was man schon geschafft hat, aber eigentlich viel interessanter ist, was man nicht geschafft hat und was sich dann daraus entwickelt hat und das will keiner wissen. Seltsam eigentlich.
Wenn jetzt zum Beispiel jemand sagte „Du wirst keine Sängerin“, dann hat mich das natürlich traurig gemacht, aber am nächsten Tag bin ich wieder aufgestanden und habe weitergemacht. Ich kenne auch welche, die so etwas zum Aufgeben bewegt hat, mich hat das Scheitern aber schlussendlich weiter gebracht. Man braucht das auch später im Beruf, dieses immer-wieder-sich-selbst-zusammenreißen, weil man immer wieder vor eine Wand läuft, möglicherweise gegen eine, die man dort selbst hingestellt hat. Man bekommt in diesem Beruf immer Gegenwind. Ich glaube ich hatte sogar mehr Niederlagen als andere Sängerinnen, weil ich auch nicht so eine Naturstimme hatte; man muss einfach sehr viel und hart arbeiten, und auf dem Weg dorthin war oft ein Fragezeichen, ob ich wirklich Sängerin werden will und kann. Meistens kommt ein solches von außen, aber ich habe einfach immer weitergemacht.
Immer wieder kontrovers diskutiert: Das Thema Gesangspädagogik. Du unterrichtest ja selbst viel. Ist die Materie wirklich so sensibel, wie man sagt?
Das kommt natürlich darauf an, in was für einem Feld man unterrichtet. Ich habe sehr viele Laienchorsänger unterrichtet, das sind vorwiegend erwachsene Menschen die schon lange singen. Hier geht es eher darum Wissenslücken zu schließen und bestehende Kenntnisse zu erweitern. Ich hatte das Gefühl da kann man nicht viel kaputt machen, trotzdem: Wenn man jetzt Gesangsstudent ist, hat man natürlich mehr Wissen als jemand der selbst ebenfalls aus dem Laienchorbereich kommt.
Was ich generell problematisch finde ist, dass der Beruf des Gesangspädagogen nicht geschützt ist, was dazu führt dass viele unterrichten, die sich mit Pädagogik nicht so auseinandergesetzt haben, und was leider auch die Löhne nach unten korrigiert. Was beim Studieren wichtig ist: Man unterrichtet erst mal unter Aufsicht und ein erfahrener Dozent gibt einem dann Feedback dazu. Wenn jemand tatsächlich „nur“ Gesang studiert hat, fehlt diese Komponente, auch wenn die eigene Befähigung zum Singen möglicherweise da ist, daher finde ich es wichtig dass man auch in diesem Bereich ausgebildet ist.
Würdest du als Pädagogin sagen, dass man auch von seinen Schülern lernt?
Ich würde in erster Linie sagen, man lernt vom Unterrichten, weil man immer wieder die Basics wiederholt. Wenn man sich jeden Tag Gedanken über richtiges Einatmen, richtiges Stehen, richtige Vokalformung macht, lernt man davon natürlich sehr viel. Sicherlich lernt man auch von seinen Schülern, das kommt aber natürlich auf die Schüler an, das ist sehr unterschiedlich.
Ihr habt ja vor kurzem eine CD veröffentlicht. Wie kam es dazu?
Das war so ein bisschen meine Idee, weil es auch heutzutage immer noch wichtig ist, wenn man konzertieren möchte, dass die Veranstalter sich ein Bild machen können, was man eigentlich macht. Danach hat sich erst herausgestellt, was für tolle Literatur das ist, die für Stimme und Schlagwerk in den letzten 30-40 Jahren komponiert wurde. Vorher hatten wir eher Bearbeitungen von Werken gespielt die ursprünglich anders instrumentiert waren, z.B. mit Laute oder Klavier. Für eine CD wollte ich aber gerne ein wirklich rund konzipiertes Programm zusammenstellen.. Wir haben gemerkt, dass es da ganz phantastische Stücke gibt, die aber niemand kennt. Das war der Grund dafür, dass es dann ein richtiges Herzensprojekt geworden ist.
„Escape into the Beautiful“
Liedkompositionen für Gesang und Schlagwerk; Lynn Glassock, Gene Koshinsky, Jorge Vidales und Andrew Beall vertonten Gedichte von Emily Dickinson, Carl Sandburg und Matsuo Bashō.
Erhältlich ist die CD als MP3-Album auf allen bekannten Plattformen, oder physisches Exemplar (15,-€ zzgl. Porto).
Eure CD wurde über Crowd-Funding finanziert. Hat das funktioniert? Wie waren eure Erfahrungen damit?
Also, das Crowd-Funding war mehr als erfolgreich. Wir haben 150% des eigentlichen Ziels erreicht. Die Erfahrung damit ist: Das ist kein geschenktes Geld. Da muss man viel Arbeit reinstecken. Das positive ist natürlich, dass es gleichzeitig zu der Arbeit die man damit hat, quasi auch das Projekt bekannt macht. Als es daran ging die CD aufzunehmen, kannten viele die CD schon. So arbeitet man bereits während der Vorbereitungsphase mit dem Medium, das man später auch unter die Leute bringen will. Das ist in jedem Fall eine sinnvolle Sache.
Warum habt ihr euch genau für dieses Konzept entschieden?
Ich hatte keine Lust mehr, so studentische Demo-Aufnahmen zu machen, ich wollte sagen: Ich bin jetzt fertig, ich mache mal ein richtiges Projekt. Dass man dafür Geld in die Hand nehmen muss, war dabei natürlich klar. Wir haben uns bei einer Stiftung beworben, die haben uns auch eine ganze Menge dazu gegeben, allerdings war das noch nicht ausreichend. Das Konzept des Crowd-Fundings kannte ich von einem befreundeten Chor. Natürlich ging das dort mit 36 Leuten einfacher, aber wir haben das zu zweit probiert und es war auch ein gewisses Risiko des Scheiterns dabei, aber es hat ja geklappt.
„Das wirft eine ganz andere Perspektive auf, wenn jemand dabei sitzt und wirklich nur hört.“
Wie würdest du die Arbeit mit einem Tonmeister aus deiner Sicht beschreiben?
Also, da reden wir natürlich jetzt von den richtigen Tonmeistern, also die auch künstlerisch was auf dem Kasten haben. Das wirft eine ganz andere Perspektive auf, wenn jemand dabei sitzt und wirklich nur hört. Das ist sowohl für das Große Ganze als auch für die Details eine interessante Sache, weil dann jemand zuhört der es nicht schon Monate lang vorher geübt hat und quasi auch mit „frischen Ohren“ an die Sache geht.
Du hast ja schon mit einigen Tonmeistern zusammengearbeitet. Gab es da wahrnehmbare Unterschiede für dich, also in der Art und Weise wie diese herangehen?
Die meisten Tonmeister mit denen ich gearbeitet habe waren natürlich aus Detmold, also von der Hochschule, tatsächlich kommen aber auch die meisten, denen man im Berufsleben begegnet dort her. Diese arbeiten schon auf ähnliche Weise, wie z. B. mit dem Ausstrahlen einer gewissen Ruhe, gutem rhetorischen Gespür, gerade bei Sängern ist das auch ein sensibles Thema. Aber es gibt natürlich kleinere Unterschiede, vor allem in der Aufnahmeleitung, die ich interessant finde.
Was mich bei unserer CD-Aufnahme begeistert hat: Dort wurde beispielsweise nie gesagt, dass die Aufnahme nun startet oder endet. Auf diese Art und Weise kommt man in so einen Probe- oder Übeflow hinein. Bei bisherigen Aufnahmen hatte ich meistens ein Rotlicht oder eine Ansage dabei, und das bringt eine gewisse Anspannung mit rein. Ohne diese kann man viel freier musizieren.
Welchen Stellenwert haben Aufnahmen für dich als Sängerin?
Einen ziemlich großen, tatsächlich. Schon von den allerersten Klassenabenden habe ich Aufnahmen, auch ziemlich lückenlos, von … naja, sagen wir mal, dem Jahr 2008 an habe ich Aufnahmen gesammelt, und es ist ziemlich spannend zu hören wie sich das alles entwickelt hat, weil sich die Stimme doch gravierend verändert.
Für mich haben Aufnahmen aber auch deshalb einen hohen Stellenwert, weil sie immer eine Vertiefung darstellen. Meistens ist es nach der Aufnahme besser als vorher, weil man eben noch den Gegenpol des Tonmeisters hat, der quasi von außen zuhört. Aufnahmen machen mir total viel Spaß. Natürlich kann da auch Anspannung dahinter sein, weil das Ergebnis stimmen muss und – theoretisch – für die Ewigkeit festgehalten werden kann. Aber es ist andererseits auch so, dass man bei der Aufnahme natürlich mehrere Chancen hat, und später auch im Schnitt eine Auswahl treffen kann aus mehreren Versuchen. Im Konzert geht das nicht.
Interview: Winfried Hyronimus
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